Der Flusspark Alto Noce wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, die Schutzgebiete und Flusslandschaften des Noce (der eigentlich ein Bach ist, aber im allgemeinen Sprachgebrauch als Fluss bezeichnet wird) und seiner Nebenflüsse Vermigliana, Rabbies, Meledrio zu verwalten und zu fördern. Zudem soll durch die Vermittlung seines historisch-ökologischen Kontextes die Biodiversität geschützt werden.
Der Flusspark ist also eine natürliche Ausbreitung zwischen dem Naturpark Silfserjoch und dem Naturpark Adamello-Brenta. Und es ist dieser Einrichtung zu verdanken, dass das Val di Sole heute auf ein geschütztes Gebiet zählen kann, das etwa die Hälfte seiner Fläche ausmacht.
Das Naturschutznetz Natura 2000 ist das Hauptinstrument der europäischen Politik, um die biologische Vielfalt zu erhalten. Der dazu gehörende Flusspark Alto Noce hat 3 Schutzzonen für den natürlichen Lebensraum eingerichtet. Damit soll die langfristige Erhaltung der dort lebenden Pflanzen- und Tierarten garantiert werden.
Wir können nicht über die Geschichte des Val di Sole sprechen, ohne die Bedeutung zu erwähnen, die der Fluss Noce für das Wachstum und die Entwicklung der Wirtschaft im ganzen Tal hatte.
Das Wasser von Gletschern und Schneefeldern war eine wichtige Ressource für die Landwirtschaft. Dies war durch den Bau eines Bewässerungssystems möglich, welches das Wasser aus den Bächen entnahm, um es über Kanäle, Lec genannt, zu den Feldern und Wiesen zu bringen.
Darüber hinaus war Wasser die Antriebskraft, um Sägewerke, Mühlen und Schmieden anzutreiben.
Von Ende des 19. Jahrhunderts an wurden entlang des Flusses Noce Turbinen zur Stromerzeugung in Betrieb genommen, obwohl in den 1920er Jahren des letzten Jahrhunderts einige große italienische Industrien ihr Kapital in die industrielle Nutzung der Wasserressourcen des Trentino, einschließlich der des Val di Sole, investierten. Ein Beispiel dafür, und das ist nicht das einzige, ist der Bau des Staudamms des Lago Careser im Val di Peio auf 2.600 m Seehöhe, der in den 1960er Jahren errichtet wurde.
In der jüngeren Geschichte wurde der Fluss Noce zu einem Protagonisten in der Tourismuswirtschaft des Tals: 1984 wurde im Val di Sole die erste Kanuschule eröffnet. 1993 fand auf den Gewässern des Noce die Kanu-Kajak-Weltmeisterschaft statt. Seitdem gab es auf dem Noce weitere Wettbewerbe. Er wurde sozusagen zu einer Art Freiluft-Fitnessstudio für viele Aktivitäten, allen voran das Rafting, so dass er von National Geographic unter die 10 besten Flüsse der Welt für Rafting gereiht wurde.