Das Val di Sole kann auf eine sehr alte Geschichte blicken. Das Tal war bereits vor tausenden Jahren vor Christus besiedelt: zuerst von den Kelten, dann von den Rätern und Römern. Später zogen die Franken durch das Tal, es herrschten die Fürstbischöfe von Trient und Österreich-Ungarn. Im 19. Jahrhundert kam es aus zur Ausbreitung irredentistischer Bewegungen. Im Ersten Weltkrieg war das Val di Sole ein Grenzland, nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer starken Abwanderung. Mit so viel Geschichte auf dem Rücken verfügt das Val di Sole über einen beträchtlichen Reichtum an ländlichen Bauwerken, Forts, Burgen, Palästen und Kirchen, in denen manchmal «verborgene Schätze» anzutreffen sind.
Der Hauptort im Val di Sole ist ein sehr alter Markt, der wahrscheinlich römischen Ursprungs ist. Seine Funktion als ekklesiastische Pfarrei ist seit 1178 belegt, geht aber möglichweise auf die Herrschaft der Langobarden und Karolinger (7.-9. Jahrhundert) zurück. In seinem heutigen Aussehen ist der Ort ein Nebeneinander von historischen Bauwerken und Gebäuden, die nach dem Brand von 1892 neu errichtet wurden. Vom Brand blieb die Kirche Santa Maria Assunta verschont, die sich in der Ortsmitte auf einem Platz befindet, der jahrhundertelang als Kirchvorhof und Friedhof diente: Eine schlanke Ädikula, die dem hl. Valentin geweiht ist, ist der romanisch-gotischen Fassade der Pfarrkirche vorgelagert.
Am westlichen Ortsrand von Malé steht – in ein Verwaltungsgebäude eingebunden – die Kirche San Luigi. Unweit vom Hauptplatz entfernt befindet sich das Museo della Civiltà Solandra. Das Volkskundemuseum zeigt eine Dauerausstellung über kulturelle Traditionen und die Arbeitswelt im Val di Sole.
Im Zentrum der Ortschaft Terzolàs steht die imposante Adelsresidenz der Familie Malanotti, Torraccia genannt, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. Sie zeichnet sich durch charakteristische eckige Vorbauten und große Räume mit historischen Fresken aus. Als bedeutendes Beispiel eines Adelssitzes der Spätrenaissance wurde der Bau zwischen 1573 und 1579 im Auftrag von Francesco Enigler errichtet. Der Saal im zweiten Stock ist mit einem Freskenfries aus dem 17. Jahrhundert mit den Wappen der Malanotti geschmückt. Zwischen 1652 und 1665 ließ der Kanoniker Bernardino Malanotti aus Caldes den Bau erweitern und umgestalten.
Von Malé aus führt eine Straße mit weiten Kehren zu den typischen mittelalterlichen Dörfchen Bolentina und Montés (1.200 m Seehöhe). Neben der herrlichen Landschaft ist auch die alleinstehende Kirche San Valentino von 1500 sehenswert (während der Gottesdienste geöffnet).
Oberhalb der Siedlung Samoclévo, einem kleinen Ortsteil von Caldes bei der Kirche San Vigilio, kann man eine alte Ruine erkennen: die Rocca befindet sich eine gute halbe Stunde von der Siedlung entfernt. Vom ursprünglichen Bau sind nur die beschädigte Kurtine und der massive Bergfried mit quadratischem Grundriss erhalten. Die Festung stammt aus der Zeit vor dem 13. Jahrhundert und kontrollierte die Kaiserstraße im Val di Sole, die etwas weiter oberhalb der heutigen Straße verlief. Der Ort Caldes kündigt sich mit drei Glockentürmen an. Der älteste Campanile auf der Piazza stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Ritterstraße ist von einigen alten Bauwerken geprägt, die einst von Familien des örtlichen Landadels bewohnt waren. Wappen und Portale aus Stein sind ein deutlicher Hinweis auf die Zeiten des Feudalismus, an die die Burg am östlichen Ortsrand erinnert. Um das Castel Caldes, das in den nachfolgenden Epochen zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert errichtet wurde, ranken sich Legenden über unglückliche Liebschaften. Im Inneren befindet sich neben großen Sälen und Steintreppen eine Kapelle, die mit künstlerisch wertvollen Fresken ausgestattet ist.
In Malé zweigt ein Seitental des Val die Sole ab: das Val di Rabbi. Das Tal zeigt sich hier von seiner wildromantischen Seite. Von Nadelwäldern umgebene kleine Weiler und sprudelnde Bachläufe prägen das Landschaftsbild. Vereinzelte Häusergruppen, vorwiegend in sonniger Hanglage, erinnern eher an Tirol als an das Trentino. Die Bevölkerung des Tals ist jedoch ganz typisch für die Region: Das Val di Rabbi wurde dank seiner vielen Almweiden und des Reichtums an Holz seit dem 13. Jahrhundert von den Bewohnern der nahe gelegenen Dörfer des unteren Val di Sole besiedelt.
In dem Tal, das lange Zeit fast isoliert war, wird noch immer ein archaisch anmutender Dialekt gesprochen. Und der Lebensstil ist beschaulicher als in der restlichen Region. Pracorno, San Bernardo und Piazzola sind nur einige der vielen Weiler, die eine der ursprünglichsten Besonderheiten bewahren: Die Masi, die die Wiesen wie gesprenkelt erscheinen lassen. Es handelt sich dabei um kleine Gehöfte für gemischte Nutzung, aus Stein und Holz, die mit einem Dach aus Lärchenholzschindeln gedeckt sind. Sie vermitteln visuell einen Eindruck von einer Kultur, die das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden verstand.
Von Malé aus erreicht man zu Fuß in Richtung Pondàsio die Fucina Marinelli. Es handelt sich um eine der wenigen hydraulischen Schmieden in den Alpen, die noch funktionstüchtig ist. Die Nähe zum Wildbach Rabbies begünstigte die Tätigkeit von Müllern und Schmieden in Pondàsio. Es sind noch Überreste von Mühlen erhalten. Außerdem funktioniert noch eine alte wasserbetriebene Schmiede, wo das Schmieden und die Bearbeitung von Eisen auf traditionelle Weise erfolgen. Seit dem Jahr 1880 gibt es schriftliche Aufzeichnungen über die Schmiede, als diese von der Familie Marinelli erworben wurde, aber der Bau wurde mindestens zwei Jahrhunderte früher errichtet.
Von der Schmiede aus erreicht man den Molino Ruatti. Die Mühle befindet sich am Eingang des Val di Rabbi, kurz vor dem Dorf Pracorno: ein authentisches Museum der Müllerkunst. Die historische Mühle wurde Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet und blieb bis zur Mitte des folgenden Jahrhunderts in Betrieb. Heute ist sie eine der wenigen noch funktionierenden Mühlen. Ein lebendiges Museum, das die Arbeitsbereiche und das Familienleben nachzeichnet. Das Mahlwerk ist heute noch in einem ausgezeichneten Zustand. Es ist ein wertvolles Zeugnis alter Kunst und Lebensweisen, die heute verschwunden sind.
Wenn man Malé in Richtung Tonale verlässt, führt die Straße eben nach Croviana. Die Ursprünge dieser Ortschaft liegen weit in der Vergangenheit. Berühmtheit erlangte Croviana im Mittelalter, weil hier die Zehnten gesammelt wurden, die die Bewohner des Val di Sole an den Fürstbischof von Trient zahlen mussten. Am Eingang des Dorfes befindet sich der Palazzo-Castello dei Pèzzen. Die Pèzzen waren ein kleines Adelsgeschlecht, das ursprünglich aus dem Veltlin stammte und zur Zeit des Abbaus von Eisenerz im 15. Jahrhundert hierher kam. Kurz danach befindet sich die kleine Kirche San Giorgio.
Von Croviana führt eine kleine Straße durch die Wiesen nach Monclàssico, einem weiteren alten Dorf. Hier stehen einige Herrschaftshäuser (wie das der Valenti) und spätmittelalterliche Ecken und Winkel (Pòrteghi und Amblài). Die Häuser werden von der Kirche San Vigilio mit bemerkenswerten Barockaltären dominiert. Auf einer ruhigen Straße weiter erreicht man die Ortschaft Pressón. Nachdem wir den Noce überquert haben, erreichen wir Dimaro, der die Straße in Richtung Campiglio und ins Val Rendena öffnet. Die Casa del Dazio, das Zollhaus, das im Besitz der Adeligen de Mazzis war, war der obligatorische Durchgang. Hier musste man die Zollgebühren bezahlen. In der Kirche San Lorenzo befinden sich Fresken aus dem späten 15. Jahrhundert, ein raffiniertes Werk der Baschènis, sowie Barockaltäre aus Holz.
Im Zentrum des Val di Sole liegen Monclàssico und Pressón, die Orte mit den künstlerisch gestalteten Sonnenuhren, die nationale und internationale Bekanntheit erlangt haben. Sie sind wie ein richtiges Freilichtmuseum, das dem Territorium, der Kunst und der Zeit gewidmet ist. Dieser facettenreiche Rundgang kann das ganze Jahr über erlebt werden: Bei den Führungen lernt der Besucher die Vielfalt der künstlerischen Welt kennen, aber er erfährt auch, wie Sonnenuhren funktionieren.
Es gibt viel Wissenswertes, das die Aufmerksamkeit weckt: So beispielsweise die Spiegelsonnenuhren, die in der Lage sind, die Zeit anzuzeigen, auch wenn sie nach Norden gerichtet sind. Oder die Panoramauhren, wie die auf der Piazza della Fontana, die die Linie der Berge als ein riesiges Zifferblatt benutzt, auf dem die Stunden abgelesen werden, und zudem zeigt sie jeden Tag den Punkt des Sonnenaufgangs und des Sonnenuntergangs an. Und schließlich die «menschlichen» Sonnenuhren, bei denen der Gnomon je nach Jahreszeit verstellt werden muss, um die genaue Zeit anzuzeigen. Und dann gibt es noch die vielen Sonnenuhren, die mit den unterschiedlichsten Techniken und Materialien hergestellt wurden: gemeißelt, bemalt, auf Glas graviert und mit Applikationen aus Keramik, Metall oder sogar Fossilien.
Fast auf halbem Weg zwischen der Brücke von Mostizzòlo und dem Tonalepass liegt Commezzadura, eine Gruppe von Weilern mit antiken, teils vorrömischen, teils mittelalterlichen Namen: Deggiano, Mastellina, Mestriàgo, Almazzàgo, Piano. Jedes Dorf hat seine eigene kleine Kirche. Die bedeutendste von allen ist die Kirche Sant'Agata, die auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurückgeht. Sie kündigt sich mit einem großen Christophorus an, ein großes Fresko von 1495, das auf die Straßenseite blickt. Im Presbyterium und in der Apsis sind Freskomalereien von Simone Baschènis, der einer Familie von Wandermalern aus dem 15. und 16. Jahrhundert angehörte, zu bewundern. Sie zeigen biblische Figuren und die Geschichte der Heiligen Agatha, der Schutzpatronin der Kirche.
Ein paar Kilometer weiter befindet sich Mezzana. In der Peter und Paul geweihten Dorfkirche befinden sich kostbare Altäre aus dem 17. Jahrhundert. Geht man rund zwanzig Minuten nach Mezzana bergauf, kommt man nach Róncio, einem Panoramabalkon mit herrlichem Blick auf die Berge und das Tal. Es handelt sich um ein winziges, fast unbewohntes Dorf mit einer Kapelle, die den heiligen Romedius und der heiligen Barbara geweiht ist. Der reich verzierte Altar ist ein Werk der Ramus und der Bezzi aus dem 17. Jahrhundert.
Im oberen Val di Sole trifft man rechts des Noce auf eines der herausragendsten Beispiele für sakrale Kunst in der Region: die Chiesa della Natività di Maria in Pellizzano. Die Kirche aus der Zeit des Spätmittelalters und der Renaissance befindet sich in einem geschichtlich bedeutenden Ort, der von Herrschaftshäusern mit Wappen oberhalb der Steinportale geprägt ist. Der Sakralbau wurde von nachfolgenden Generationen von Freskenmalern (vor allem der Familie Baschènis, von 1477 bis 1533) dekoriert: Sowohl das Prothyrum als auch die Eingangswand sind reich an Gemälden. Den wertvollsten Kern der Kirche bilden die fünf fein geschnitzten und vergoldeten Altäre mit ihren historischen Altarbildern.
Am Kopf des linken Seitenschiffs befindet sich der Altar der Disciplini, mit einem Fresko von C. Vallorsa (1571), das die örtliche Bruderschaft der Compagnia dei Battuti darstellt. Die Kirche von Pellizzano hat eine reiche Kirchenausstattung. Außerhalb der Kirche, die vom einem mächtigen Glockenturm beherrscht wird, wird die Madonna mit dem Kind verehrt. Dieses Werk aus dem Spätmittelalter, das sich hinter einem schönen schmiedeeisernen Gitter befindet, ist auch als «Madonna degli annegati», Madonna der Ertrunkenen, bekannt. Rund um ihre Verehrung ranken sich viele Legenden.
Unweit von Ossana, neben der Straße zum Tonalepass, liegt zwischen dem Berghang und dem Noce der Ortsteil Cusiano, der rätischen Ursprungs ist (hier entdeckte man die Spuren einer vorromanischen Befestigungsanlage). In der Mitte des Ortes steht die wertvolle Kirche Santa Maria Maddalena.
Zuvor befand sich hier eine Kapelle in Form einer offenen Ädikula, die dem heiligen Rochus, dem Schutzheiligen der Pestopfer, geweiht ist. Sie umschließt einen Freskenzyklus, der Ende des 15. Jahrhunderts von Giovanni und Battista Baschènis gemalt wurde. Sie stammen von der Künstlerfamilie aus Averara im oberen Val Brembana (Bergamo). Der Zyklus stellt in sehr volkstümlicher Erzählform die Geschichte von Maria Magdalena mit ihren Geschwistern Lazarus und Martha auf Tafeln dar. Die Bildlegenden sind auf Italienisch des fünfzehnten Jahrhunderts. Die Schlusssteine am Schnittpunkt mit den Spitzbögen zeigen die Wappen von Trient, Tirol und die von den de Federici aus Ossana, den Herren des Schlosses San Michele in Ossana.
Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt das Castello San Michele in Ossana aus der Zeit der Langobarden (6.-8. Jahrhundert). Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1191. Mehrere Adelsfamilien folgten aufeinander. Die Burg befindet sich in einer grandiosen Lage: Ein von drei Seiten fast unzugänglicher Felssporn bildet das Fundament für den vor kurzem verstärkten Bau. Der viereckige Bergfried ist vom gesamten oberen Val di Sole aus zu sehen. Die Anlage wurde renoviert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
In Ossana, einer mittelalterlichen Pfarrei, befindet sich die Kirche San Vigilio. Der heilige Vigilius war der Bischof, der zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert das Christentum ins Trentino brachte. Im Osten des Ortes erstreckt sich am Fuße des Colle Tomino und der Kirche Sant'Antonio aus dem Jahr 1700, der ehemalige österreichisch-ungarische Kriegsfriedhof. Hier ruhen mehr als 1400 Soldaten, die während des Ersten Weltkriegs an der Tonale-Front gefallen sind. Das Plateau, auf dem das Kaiserschützen-Denkmal (von Othmar Schrott-Vorst, 1917) steht, ist heute ein Friedenspark, der als Zeichen der Völkerverständigung gilt.
In Comàsine, das einst für seine Eisenerzgruben bekannt war, führt eine kleine Straße zu einem Platz, auf dem die interessante Kirche Santa Lucia steht: Der Sakralbau dominiert den alten Friedhof und bietet einen herrlichen Blick über das Tal und auf die umliegenden Berge. In Celledizzo befindet sich die Kapelle Sant’Antonio, die zur Gänze mit Fresken der Baschènis (1473) geschmückt ist. Fast angrenzend das Dorf Cógolo mit der alten Kirche Santi Filippo e Giacomo (die Außenfresken sind bemerkenswert) und dem kleinen Palast der Migazzi.
Auf der Straße, die zur Malga Mare führt, stößt man, knapp nach Cógolo, auf die Chiesetta di Pegaja, die aus der Zeit vor 1500 stammt. Die Kirche ist der einzige Rest des gleichnamigen Dorfes, das wahrscheinlich im 15. Jahrhundert durch einen Erdrutsch zerstört wurde. An der Außenmauer thront der heilige Christophorus, Schutzpatron der Reisenden und Beschützer vor plötzlichem Tod, wenn man ihn mit Demut betrachtet. In der Kirche San Giorgio in Peio Paese sind wunderschön geschnitzte und vergoldete Holzaltäre zu bewundern. Der Hauptaltar stammt aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Glockenturm erscheint der riesige Christophorus, eine Freskenmalerei von den Baschènis aus dem Jahr 1484.
In Peio Paese lohnt ein Besuch im Museo della Guerra Bianca «Peio 1914-1918 - Der Krieg vor der Tür» –eine heterogene Sammlung von Relikten, Waffen und Fotografien aus dem Ersten Weltkrieg. Wenige Minuten vom Dorf entfernt, befindet sich der mit Bäumen bewachsene Hügel Dosso di San Rocco, wo sich die Kapelle des Schutzheiligen der Pestopfer (Anfang 1500) und der österreichisch-ungarische Friedhof befinden. Hier wurden mehr als hundert Soldaten verschiedener Nationalitäten begraben, die in den Schlachten des Ersten Weltkriegs (1914-1918) an der nahen Front im so genannten Weißen Krieg gefallen waren. Von San Rocco aus kann man an der Mündung des Val del Monte die Ruinen einer Festung aus den frühen 20. Jahrhundert sehen: das Forte Barba di Fior. Es ist von der Straße aus, die zum Staudamm Pian Palù führt, leicht erreichbar. Ein Weg, der den Noce überquert, führt bis zur massiven Militäranlage hinauf. Vis à vis, auf der gegenüberliegenden Talseite, ist die Militärstraße noch immer gangbar, die bis zur Cima Vegaia hinaufführte, wo zu Kriegszeiten die österreichisch-ungarische Kaserne standen.
Der Passo Tonale, der vom alten Hospiz San Bartolomeo bewacht wurde, verdankt seine Bedeutung der Tatsache, dass hier jahrhundertelang das bischöfliche Fürstentum Trentino endete und die Lombardei, zeitweise das Herzogtum Mailand, die Republik Venedig, das Vize-Königreich Lombardo-Venetien und seit 1860 das Königreich Italien, begann. Der Erste Weltkrieg, der hier oben unter den besten Truppen der beiden kämpfenden Seiten ausgetragen wurde, war mehr als drei Jahre lang geprägt von Heldentum und Schmerz. Auf österreichisch-ungarischer Seite (auch das Trentino gehörte damals dazu) hatte man sich schon lange auf den Konflikt vorbereitet. Man hatte gut bewaffnete Forts und einen Verteidigungsgürtel gegen die Invasoren errichtet. Die Forts folgten in einiger Entfernung der Grenzlinie: Forte Pozzi Alti (oder Presanella), Forte Velón, Forte Mèro, Forte Strino und Forte Zaccarana (unter den modernsten und am besten ausgestatteten).
Die heute am besten erhaltene Festung ist das Forte Strino, das von der daran vorbeiführenden Talstraße aus leicht zu erreichen ist. Es wurde ab 1860 erbaut, blockierte die vom Tonalepass kommende Straße und diente der Verteidigung gegen das Eindringen des Feindes.